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Welcher Führungsstil passt zu dir?

  • Autorenbild: Markus
    Markus
  • 12. März
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Eine Reise durch die wichtigsten Ansätze


Eine Person wandert über einen Berg


In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über:



Die Suche nach dem "richtigen" Führungsstil


Führung ist vielseitig. Die Vorstellung, dass es einen perfekten, universellen Führungsstil gibt, ist weit verbreitet, aber falsch. Jede Situation, jedes Team und jede Organisation erfordert unterschiedliche Ansätze. Was in einem Technologie-Startup funktioniert, kann in einem traditionellen Familienunternehmen oder im Militär scheitern.


Doch warum ist das so? Der Führungsstil beeinflusst nicht nur die Produktivität und Motivation der Mitarbeitenden, sondern auch die Unternehmenskultur und den langfristigen Erfolg eines Teams. Deshalb lohnt es sich, bewusst darüber nachzudenken, welchen Stil du verfolgen möchtest.


Kurzreflexion zum Einstieg: Wenn du magst gehe an dieser Stelle kurz in dich. Welches Führungsverhalten hast du in deinem Leben bereits erlebt? Welches davon hat dich inspiriert, welches eher frustriert? Was hast du aus diesen Situationen mitgenommen?


Was ist überhaupt ein Führungsstil?


Ein Führungsstil beschreibt die Art und Weise, wie eine Führungskraft mit ihrem Team interagiert, Entscheidungen trifft und Autorität ausübt. Dabei gibt es keine strikte Einteilung in „gute“ oder „schlechte“ Führungsstile. Vielmehr hängt die Effektivität eines Stils von der jeweiligen Situation ab.


Ein Führungsstil ist ein Muster von wiederkehrenden Verhaltensweisen.

Jede Führungskraft entwickelt über die Zeit bestimmte Verhaltensmuster. Diese ergeben sich aus der eigenen Persönlichkeit, aus Erfahrungen und aus dem beruflichen Umfeld. Während einige Führungskräfte stark auf Hierarchie setzen, legen andere Wert auf Offenheit und Zusammenarbeit. Ein Führungsstil ist daher nicht statisch, sondern kann sich mit der Zeit entwickeln und anpassen.


Zwei wesentliche Faktoren bestimmen, wie sich ein Führungsstil entwickelt:


Persönlichkeit der Führungskraft:

  • Deine Werte, Überzeugungen und Lebenserfahrungen prägen dein Verständnis von Führung.

  • Bist du eher strukturiert und entscheidungsfreudig oder schätzt du den offenen Dialog?

  • Hast du eine natürliche Autorität oder eher eine unterstützende, coachende Rolle?


Das Umfeld und die Organisation:

  • Die Unternehmenskultur, in der du arbeitest, beeinflusst, welche Führungsstile möglich oder akzeptiert sind.

  • Ein stark reglementiertes Umfeld (z. B. das Militär) verlangt oft klare Hierarchien, während ein Startup mehr Flexibilität und Verantwortungsteilung benötigt.

  • Auch die Mitarbeitenden spielen eine Rolle: Ein unerfahrenes Team braucht oft mehr Anleitung als ein hochqualifiziertes, selbstständiges Team.


Es gibt also nicht den einen perfekten Führungsstil, sondern es immer ein individuelles Zusammenspiel aus der eigenen Persönlichkeit und den Anforderungen des Umfelds.


Überblick über die klassischen Führungsstile


Es gibt sehr viele Modelle zur Klassifikation von Führungsstilen. Fünf davon sind besonders bekannt:


Autoritärer Führungsstil 

Effizient, aber starr. Hier trifft die Führungskraft alle Entscheidungen allein und gibt klare Anweisungen. In hochriskanten oder stark reglementierten Umfeldern wie dem Militär oder der Luftfahrt ist dieser Stil erforderlich. In kreativen oder innovativen Branchen kann er hingegen demotivierend und bevormundend wirken.


Demokratischer Führungsstil

Beteiligung als Erfolgsfaktor. Mitarbeitende werden aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden, was ihre Motivation und Verantwortungsübernahme fördern kann. Dieser Stil eignet sich besonders für wissensintensive und innovative Branchen, kann aber in Krisensituationen zu langsam sein, weil viele Stimmen gehört werden wollen.


Transformationale Führung

Menschen mit Vision inspirieren. Transformationale Führung basiert auf Vorbildfunktion, Inspiration und der langfristigen Entwicklung der Mitarbeitenden. Sie ist besonders effektiv, wenn es darum geht, Unternehmen, Menschen oder Prozesse zu transformieren oder in unsicheren Zeiten eine klare Richtung vorzugeben. Allerdings ist hierbei der Druck auf die Führungskraft besonders hoch. Außerdem ist schlichtweg nicht jeder Mensch von Natur aus eine inspirierende Persönlichkeit.


Transaktionale Führung

Klare Regeln, klare Ergebnisse. Diese Führung basiert auf Belohnung und Bestrafung: Wer eine Leistung erbringt, wird belohnt. Wer sie nicht erbringt, erlebt Konsequenzen. Der transaktionale Führungsstil sorgt für Stabilität, kann aber langfristig Motivation und Innovationskraft bremsen. Ein klassisches Beispiel sind Vertriebsorganisationen, in denen ein hoher Boni gezahlt wird und ausbleibende Performance abgestraft wird.


Wie du merkst haben alle Führungsstile Vor- und Nachteile. Und ich wette, du denkst dir jetzt sicher: "Warte mal, das waren nur vier!" Stimmt. Der für mich persönlich wichtigste Führungststil ist der Purposeful Leadership. Und den besprechen wir jetzt.


Warum Purposeful Leadership mein persönlicher Stil ist


In früheren Rollen habe ich Führungskräfte dabei begleitet, performanter zu werden und Change-Situationen zu meistern. Mit der Zeit wurde mir klar, dass es nicht nur darum geht, Ergebnisse zu erzielen, sondern auch darum, Menschen bei der Sinnfindung zu unterstützen und ihnen Orientierung zu geben.


Ein Purposeful Leadership verknüpft moderne Sinnzentrierung nach dem Ansatz des Wiener Psychologen Viktor Frankl mit performance-relevanten Führungstools.

Was zeichnet den Purposeful Leadership aus?

  • Anzuerkennen, dass die zentrale Motivation des Menschen die Suche nach Sinn ist (laut Frankl) und nicht die Befriedigung von Trieben (laut Freud).

  • Eine gemeinsame Vision zu entwickeln und zu verfolgen.

  • Eine Kultur zu schaffen, in der Menschen nach ihren Werten entscheiden können.

  • Klare Erwartungen an sich selbst und das Umfeld zu formulieren.

  • Sich selbst führen zu können.

  • Feedback als Instrument des "besser-Werdens" anerkennen.


Warum ist Purposeful Leadership so kraftvoll?

  • Mitarbeitende, die Sinn in ihrer Arbeit sehen und Werte ausleben können, sind motivierter und leistungsfähiger. Das beweisen unzählige Studien, z. B. von Salesforce oder der Wissenschaftlerin K. C. Bronk.*

  • Eine klare Vision gibt Sicherheit und Orientierung, besonders in unsicheren Zeiten. Sie ermöglicht es dem Team, eigenständig Entscheidungen zu treffen.

  • Klares Erwartungsmanagement erhöht die Chance, dass Erwartungen erfüllt werden.

  • Selbstführung und Feedback sind wichtig, um der Vorbildrolle gerecht zu werden.


Wenn du mehr über Viktor Frankl und seinen Ansatz zur Sinnfindung erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Blogbeitrag:


Viktor Frankl hat einmal gesagt: 

„Der Mensch ist nicht auf der Suche nach Vergnügen, sondern nach einem Grund, für den er leben kann.“ 

Dieser Gedanke hat mich geprägt und ist ein zentraler Bestandteil meines Führungsstils und unserer gleichnamigen Onlinekursreihe Purposeful Leadership


Wie findest du deinen Führungsstil?


Jede Führungskraft muss ihren eigenen Stil entwickeln, passend zur eigenen Persönlichkeit und den Anforderungen des Umfelds. Besonders herausfordernd ist diese Suche vor allem für unerfahrene Führungskräfte, da sie selbst oft noch nach Orientierung suchen. Dabei helfen drei Schritte:


  1. Selbstreflexion: Welche Werte sind dir wichtig? Was motiviert dich? Welche Führungsstile haben dich positiv oder negativ geprägt?


  2. Der Kontext zählt: Wo und mit wem arbeitest du? Welche Kultur herrscht in deinem Unternehmen? Welche Erwartungen haben deine Mitarbeitenden?


  3. Flexibilität ist entscheidend: Studien zeigen, dass es nicht den einen besten Führungsstil gibt. Erfolgreiche Führungskräfte sind anpassungsfähig und können je nach Situation unterschiedliche Elemente nutzen.


Vorteil des Purposeful Leadership

Vor allem in Zeiten wachsender globaler Unsicherheit und rasanter KI-Entwicklung, die immer mehr Prozesse und Berufe verändert, wäre es fahrlässig zu glauben, dass unser Führungsstil unverändert bleiben kann. Wenn vertraute Abläufe wegfallen und ganze Berufsgruppen im Wandel stehen, gibt es Menschen Halt, sich auf ihre Werte zu besinnen und die Veränderung aktiv mitzugestalten. Dabei unterstützt der Purposeful Leadership.


Fazit


Erfolgreiche Führungskräfte verhalten sich (im positivsten Sinne) berechenbar, sie folgen also einem klaren Führungsstil. Ihr Team weiß, was ihnen wichtig ist und wie Entscheidungen getroffen werden. Den einen perfekten Führungsstil gibt es dabei nicht, sondern es kommt immer auf die Person und die Umgebung an.


Ein Purposeful Leadership ist zeitgemäß und berücksichtigt die aktuelle (geopolitische) Situation. Wie Studien belegen, ist sinnzentrierte Führung ein echter Gamechanger mit Blick auf Performance und Wohlbefinden.

Ein echtes Win-Win Tool also!



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Leseempfehlung


Quellen

Du findest hier einen Auszug, noch mehr Quellen findest du auf unserer Startseite


*Salesforce, New Salesforce Data Reveals Top Drivers of Exceptional Employee Experience, 2022

oder

Kendal Cotton Bronk et al., Purpose, Hope, and Life Satisfaction in Three Age Groups, Journal of Positive Psychology, 2009 4(6)

 
 
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